Staplerschein praktische Prüfung – das sollten Sie wissen
Wer ein Flurförderzeug wie einen Gabelstapler bedienen möchte, benötigt einen Staplerschein – offiziell „Fahrausweis für Flurförderzeuge“. Neben der theoretischen Schulung gehört auch eine praktische Prüfung zum Erwerb des Staplerführerscheins. Sie ist ein zentraler Bestandteil der Ausbildung, denn nur wer den Stapler sicher und fachgerecht bedienen kann, darf es auch im Betrieb einsetzen. Doch wie läuft die praktische Prüfung genau ab und worauf müssen Sie sich einstellen? Wir haben die wichtigsten Fragen zur praktischen Prüfung zum Gabelstaplerschein zusammengefasst.
Warum ist die praktische Prüfung notwendig?
Der Umgang mit Flurförderzeugen, wie dem klassischen Gabelstapler, erfordert ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, technischer Kenntnis und sicherem Fahrverhalten. Die praktische Prüfung zum Staplerschein dient dazu, Ihre Fähigkeit zu überprüfen. Dafür wird nicht nur der reine Umgang mit den Stapler geprüft, sondern auch ob Sie Lasten als auch Umgebungsbedingungen korrekt einschätzen können. Sie soll sicherstellen, dass Sie keine Gefahr für sich selbst oder andere darstellen.
Welche Voraussetzungen müssen für die Teilnahme erfüllt sein? Bevor Sie zur praktischen Prüfung antreten können, ist natürlich der theoretische Teil zu absolvieren. Um diesen gut zu meistern, können Sie sich die Prüfungsfragen aus den Jahren zuvor ansehen. Außerdem müssen Sie mindestens 18 Jahre alt sein, um einen Staplerschein zu machen. Erforderlich ist eine körperliche und geistige Eignung zum Führen eines Flurförderzeugs.
Ablauf der praktischen Prüfung zum Staplerfahrer
Die Prüfung findet in der Regel am letzten Tag des Staplerschein-Lehrgangs statt und wird durch eine fachkundige Person abgenommen. Sie dauert meist zwischen 20 und 45 Minuten, abhängig vom Prüfungsumfang und Gerätetyp. Geprüft werden unter anderem die folgenden Aspekte:
Fahrzeugkontrolle und Sicherheitseinweisung
Zu Beginn müssen Sie nachweisen, dass Sie das Flurförderzeug vor Fahrtantritt korrekt überprüfen können. Dazu gehören:
Sichtkontrolle (z. B. Reifen, Gabelzinken, Hydraulikleitungen)
Funktionsprüfung von Hupe, Licht und Warnsignal
Kontrolle des Lastdiagramms
Prüfung des Betriebszustands (Bremse, Lenkung, Batterie bzw. Tank)
Fahr- und Stapelübungen
Im nächsten Schritt absolvieren Sie praktische Übungen auf einem abgesteckten Parcours. Die Aufgaben sind praxisnah und orientieren sich an typischen Situationen im Lager- oder Betriebseinsatz. Mögliche Inhalte sind:
Dabei kommt es auf präzises, umsichtiges und sicheres Arbeiten an. Auch das richtige Verhalten in Gefahrensituationen oder beim Sichtverlust durch die Last wird bewertet.
Wie viele Fehler darf man bei einem Staplerschein machen? Sicherlich interessiert Sie auch diese Frage. In der theoretischen Prüfung können Sie einige Fehler machen. Wie hoch die Fehlerquote ist, hängt vom Prüfungsanbieter ab. In der praktischen Prüfung zum Staplerschein sollten Sie keine sicherheitsrelevanten Fehler machen.
Worauf achtet der Prüfer bei der praktischen Staplerschein Prüfung?
Im Rahmen der praktischen Prüfung legen die Prüfer großen Wert auf ein sicheres, umsichtiges und regelkonformes Verhalten. Ziel ist es, festzustellen, ob Sie das Flurförderzeug nicht nur technisch beherrscht, sondern auch in realistischen Arbeitssituationen verantwortungsvoll einsetzen kann. Dazu gehört vor allem die ordnungsgemäße Lastaufnahme und -abgabe. Auch das Einhalten der Verkehrsregeln im Betrieb, wie beispielsweise das Fahren mit Schrittgeschwindigkeit, spielt eine zentrale Rolle.
Zudem wird auf Rücksichtnahme gegenüber anderen Personen und Hindernissen geachtet. Der sichere Abstand zu Kollegen oder Regalen, das vorausschauende Fahren in Kurven sowie das sofortige Stoppen bei Gefahrensituationen sind für das Bestehen der Prüfung essenziell.
Häufige Fehler wie das Fahren mit angehobener Last, unsauberes Absetzen, abrupte Lenkbewegungen oder das Nichtdurchführen der Sicherheitskontrolle vor Fahrtbeginn können zum direkten Nichtbestehen führen.
Persönliche Vorbereitung als Erfolgsfaktor
Eine häufig unterschätzte Ursache für das Nichtbestehen der praktischen Prüfung ist eine unzureichende persönliche Vorbereitung. Viele Teilnehmer/innen verlassen sich auf die Schulungstage, ohne darüber hinaus gezielt zu üben oder sich mit den Abläufen im Detail auseinanderzusetzen. Dabei ist gerade die Sicherheit im Umgang mit dem Stapler entscheidend.
Daher lohnt es sich, über die Unterrichtszeiten hinaus aktiv zu werden. Das gezielte Nacharbeiten typischer Prüfungsaufgaben, das Trainieren kritischer Situationen und der Austausch mit erfahrenen Staplerfahrern tragen wesentlich zur Routine und Sicherheit bei.
Was passiert bei Nichtbestehen der Prüfung?
Das Durchfallen bei der praktischen Staplerprüfung ist für viele Betroffene zunächst ein ernüchterndes Erlebnis. Dennoch gilt: Eine nicht bestandene Prüfung ist kein endgültiges Urteil über die eigenen Fähigkeiten. Sie bietet vielmehr die Möglichkeit zur gezielten Nachbesserung und zur Entwicklung einer belastbaren Fahrpraxis.
Im nächsten Schritt sollten die Gründe für das Nichtbestehen in Ruhe mit dem Ausbilder analysiert werden. Oft reichen wenige gezielte Korrekturen aus, damit Sie die nötige Sicherheit im Umgang mit dem Stapler gewinnen. Schulungsanbieter unterstützen bei der Organisation von Wiederholungsprüfungen, meist schon innerhalb weniger Wochen.