Für welche Flurförderzeuge benötige ich den Staplerschein?
Wer in einem Lager, in der Produktion oder im Logistikbereich arbeitet, kommt an den Flurförderzeugen kaum vorbei. Ob Gabelstapler, Hubwagen oder Schubmaststapler, die Fahrzeuge erleichtern den innerbetrieblichen Transport erheblich. Doch nicht jedes dieser Fahrzeuge darf ohne spezielle Qualifikation bedient werden. Die Frage ist also: Für welche Flurförderzeuge benötige ich den Staplerschein? Wir haben die Antwort auf diese Frage.
Was sind Flurförderzeuge?
Flurförderzeuge sind motorisch betriebene und bodenfahrende Fahrzeuge, die dem innerbetrieblichen Transport von Gütern dienen. Sie benötigen keine Schienenführung, wodurch die Fahrzeuge besonders flexibel im Einsatz sind. Zu den Flurförderzeugen zählen:
Gabelstapler (Frontstapler, Schubmaststapler, Hochregalstapler)
Mitfahrende Flurförderzeuge wie Kommissionierer
Hubwagen (manuell oder elektrisch)
Seitenstapler
Teleskopstapler
Schlepper
Um diese Fahrzeuge zu führen, ist in vielen Fällen ein Staplerschein erforderlich. Wann sie diesen benötigen, erklären wir Ihnen in den kommenden Absätzen.
Was ist der Staplerschein und was beinhaltet er?
Der sogenannte Staplerschein ist ein offizieller Befähigungsnachweis für das Bedienen von Flurförderzeugen mit Fahrersitz oder Fahrerstand, wie z. B. Gabelstaplern, Schubmaststaplern oder Kommissionierfahrzeugen. Umgangssprachlich ist häufig vom „Staplerschein“ die Rede, korrekt heißt dieser Nachweis eigentlich „Fahrausweis für Flurförderzeuge“.
Die Ausstellung des Staplerführerscheins erfolgt nach den Vorgaben der DGUV Vorschrift 68 (ehemals BGV D27). Der Nachweis dient dazu, zu informieren, dass eine Person über die notwendige theoretische und praktische Ausbildung verfügt, um ein Flurförderzeug sicher, sachgerecht und gesetzeskonform zu bedienen.
Um einen Staplerschein zu erwerben, müssen Sie jedoch mindestens das 18 Lebensjahr erreicht haben. Außerdem müssen Sie körperlich und geistig geeignet sein. Dazu sind in der Regel keine Attests erforderlich. Um den Staplerschein zu erhalten ist es erforderlich an einer theoretischen und praktischen Schulung teilzunehmen.
Die Ausbildung zum Staplerschein umfasst:
Theoretische Schulung: Vermittlung von rechtlichen Grundlagen (z. B. Unfallverhütungsvorschriften), physikalischen Prinzipien (z. B. Stabilität, Lastschwerpunkt) und sicherheitsrelevantem Verhalten im Betrieb.
Praktische Ausbildung: Einweisung in die Bedienung des jeweiligen Staplers, Fahr- und Stapelübungen unter Anleitung eines Ausbilders.
Prüfung: Abschließend erfolgt eine Prüfung in Theorie und Praxis. Wer beide Teile besteht, erhält den Staplerschein.
Hinweis: Der Staplerschein ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber laut DGUV eine Verpflichtung, wenn Flurförderzeuge mit Fahrersitz/-stand im Unternehmen betrieben werden. Er ist unbefristet gültig, solange keine gesundheitlichen oder sicherheitsrelevanten Einschränkungen vorliegen. Jedoch ist der Arbeitgeber verpflichtet, Staplerfahrer jährlich zu unterweisen.
Keine Regel ohne Ausnahme: Wann der Staplerschein nicht erforderlich ist
Auch wenn grundsätzlich für viele Flurförderzeuge ein Staplerschein vorgeschrieben ist, gibt es Ausnahmen. Für sogenannte ist kein Staplerschein notwendig. Mitgänger-Flurförderzeuge sind Geräte ohne Fahrerstand oder Sitz, die zu Fuß begleitet werden. In diesem Fall genügt eine betriebliche Unterweisung, die durch eine fachkundige Person erfolgt. Die Unterweisung muss jährlich wiederholt und dokumentiert werden.
Darüber hinaus gibt es spezielle Flurförderzeuge, wie Teleskopstapler, für die mittlerweile eine gesonderte Schulung gesetzlich vorgeschrieben ist. Sie sind nicht mehr vom klassischen Staplerschein abgedeckt. Wird ein Flurförderzeug im öffentlichen Verkehrsraum eingesetzt, z. B. auf öffentlichen Straßen, Baustellen oder Parkplätzen, ist zusätzlich ein Führerschein der Klasse L oder höher erforderlich. Diese Kombination von Flurfördermittelschein und Führerschein stellt sicher, dass sowohl innerbetriebliche als auch öffentliche Verkehrsregeln eingehalten werden.
Was kostet ein Staplerschein?
Die Kosten für den Staplerführerschein können je nach Schulungsanbieter, Region und Umfang der Ausbildung unterschiedlich ausfallen. In der Praxis bewegen sich die Preise in der Regel zwischen 100 Euro und 400 Euro. Einfache Tageskurse liegen meist im unteren Preissegment, während mehrtägige Schulungen entsprechend mehr kosten. Bei besonders umfassenden Kursen mit zusätzlichem Praxistraining oder spezialisierten Inhalten kann der Preis auch am oberen Ende der Spanne liegen.
Die Ausbildung wird bundesweit von verschiedenen Institutionen angeboten. Darunter Prüfgesellschaften wie TÜV oder DEKRA, aber auch private Bildungsanbieter oder Schulungszentren können Anlaufstellen sein. Zusätzlich können je nach Anbieter noch Kosten für Schulungsunterlagen, Prüfungsgebühren oder die Ausstellung eines personalisierten Fahrausweises anfallen.
Sicherheit geht vor
Wenn Sie in Ihrem Betrieb ein motorisiertes Flurförderzeug mit Fahrerstand oder Sitz fahren möchten, kommen Sie um einen Staplerführerschein nicht herum. Nicht nur aus rechtlichen Gründen, sondern auch, um sich und andere zu schützen. Für einfache Geräte ohne Mitfahrmöglichkeit reicht meist eine Einweisung, um das Fahrzeug sicher zu steuern.
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